Ausbildungszeit und "Tour de France"

Meine Berufsausbildung fand 1992-1996 bei der Deutschen Telekom BBi NL6 in Berlin statt. Es gab nicht viele Mädchen, die damals einen technischen Beruf erlernen wollten, so war ich so ziemlich das einzigste Mädel in meiner Ausbildungsgruppe und hatte es sehr schwer, mich zu profilieren. Dennoch möchte ich ein paar Highlights der Berufsausbildung nennen.

Parallel zu unserer Ausbildungsgruppe gab es noch eine weitere. Dort war ebenfalls ein Mädel. Die größere Besonderheit war aber wohl, dass dort der Ausbilder mit dem Nachnamen Zabel hieß. Vielleicht kennt jemand Erik Zabel, den Radrennfahrer bei Tour de France, der für das Team Deutsche Telekom fuhr. Sein Vater war eben der Ausbilder von unserer parallelen Ausbildungsgruppe. Viel Respekt bekam er zwar von uns Auszubildenden nicht, aber so im Nachhinein war es schon imponierend, ihn persönlich getroffen und gekannt zu haben.

LEDs waren in der Berufsausbilung beliebt. Wir mussten während der Berufsausbildung einen 19 Zoll Kasten mit diversen elektronischen Komponenten zusammenbauen, wo auch ein Netzteil enthalten war, wo man mit Drehwiderständen die Volt und Ampere sehr feinfühlig regeln konnte. So wurden da natürlich auch LEDs langsam ausgetestet, indem man die Leistung immer höher drehte, bis die LED sehr sehr hell wurde und am Ende für immer erlosch.

Auch Lautsprecher mussten in der Berufsausbildung leiden. So hatten wir mit der Zeit auch einen Frequenzgenerator für das zuvor genannte 19 Zoll-Gehäuse gebaut, an dem ein kleiner Lautsprecher mit vielleicht 7cm Durchmesser getestet wurde. Es war schon erstaunlich, als das Membran bei besonders tiefen Frequenzen bis zu 2cm aus dem Lautsprecher herausguckte. Wirklich beeindruckend.

Lustig anzusehen war damals auch der VW Transporter der Deutschen Telekom, der so verbeult war, das man die seitliche Schiebetür von außen nicht öffnen konnte. Da ich die Kleinste war, musste ich immer zuerst durch die Heckklappe durch das enge Regal im Auto gleiten und dann die Seitentür von innen öffnen.

Auch in Erinnerung sind mir die Außendiensteinsätze während der Ausbildung geblieben, wo der Ausbilder nicht dabei war. So gab es ein Einfamilienhaus, wo wir von oben versuchten, Löcher in den Keller zu bohren, aber die nie im Keller rauskamen. Bei einem der letzten Versuche hatten wir dann in einer Ecke des Kellers nach oben gebohrt und kamen dort dann genau in der Wohnzimmermitte raus, wo sich der Teppich über der Bohrerspitze langsam aber sicher anhob. Es wurden so einige Löcher gebohrt, bis es endlich passte.